Die 45. Kalenderwoche ist bei uns mit zahlreichen Aktivitäten gespickt. Am Montag ist Jens vom Meeresmuseum Stralsund zu Gast an der Kieler Uni. Er referiert im Rahmen des Umweltkolloquiums zum Thema Schweinswale in der Ostsee. Er berichtet über die Schweinswale selbst, über Gefahren, über Forschungsprojekte und über mögliche Schutzmaßnahmen. Und so lernen wir wieder ein wenig mehr über den Schweinswal, den wir dieses Jahr so selten in natura haben sehen können. Nach dem Vortrag haben wir das Vergnügen und gehen mit Jens sowie einigen seiner Kieler Biologie-Kollegen noch nett etwas essen. Wir freuen uns, dass der Kontakt nach Stralsund mit dem Ende unserer Reise nicht abgebrochen ist und wir auch weiterhin an Aktionen zum Schutze der Schweinswale arbeiten werden. Deswegen werden wir auch sicher in nicht allzu weiter Ferne mal wieder nach Stralsund aufbrechen.

Allzu spät wird der Montag Abend nicht, denn wir haben am Dienstag früh einen Termin: mit Fritsjen im Hafen. Wir wollen Fritsjen schon einmal vom Mast befreien, bevor es dann am Donnerstag aus dem Wasser geht. Wider Erwarten haben wir tollsten Sonnenschein. So sind schnell alle Fallen und sonstigen Tampen abgeschlagen und problemlos ziehen wir den Mast. Die letzte Fahrt ohne Mast in das Nordbecken ist schon komisch. Fritsjen ist mittlerweile komplett leergeräumt und damit gefühlt federleicht. So langsam wird es aber auch Zeit, dass Fritsjen aus dem Wasser kommt, denn der Hafen wird mehr und mehr von Möwen belagert. Da haben wir einfach keinen Platz mehr. So war der Steg 5, an dem wir liegen, am Sonntag noch gut zu passieren ohne Vogeldreck unter den Füßen zu haben. Nur zwei Tage später, am Dienstag Morgen, ist dies nahezu unmöglich. Egal wo man hintritt - überall prangt Möwenschiet. Wir machen Fritsjen fest und sind happy. Denn wir finden, dass Fritsjen trotz der vielen Segelstunden noch sehr gut aussieht. Das Antifouling ist zwar nahezu komplett abgesegelt, aber ansonsten entdecken wir so gut wie keine Macken oder Ditscher und der Rumpf ist immer noch schön weiß.

Für uns heißt es nun aber schnell umziehen und dann geht es an die Westküste - wir bekommen von Jans Freund Claus eine Schleusenführung. Das Wetter ist leider nur vormittags schön gewesen, die Westküste begrüßt uns mit Regenschauern, einer richtig steifen Brise und gefühlten eisigen Temperaturen. Egal, wir wollen uns die Schleuse ansehen. Claus zeigt uns die neue und alte Schleuse in Brunsbüttel, wir dürfen in die Zentrale und zuschauen, wie die Planung für den gesamten Kanal gemacht wird - für Schiffe, die von Ost nach West und für Schiffe, die von West nach Ost fahren. Wir finden es spannend und staunen wie viele Schiffe doch in eine Schleusenkammer passen. Auch ist es faszinierend die großen Tanker einmal aus einer anderen Perspektive zu sehen. Normaler Weise sind es einfach nur "Riesen" und wir fühlen uns in Fritsjen furchtbar klein. Nun stehen wir haben in der Zentrale und können dem Kapitän quasi auf die Brücke schauen.

Nach unserem Ausflug an die Westküste geht es dann aber doch wieder zur Ostküste - Fritsjen wartet und will aus dem Wasser. Jans Kommentar zum Wetter am Krantag: das war ja klar, nach so einem Sommer haben wir auch beim Kranen starken Wind und Regen. Tja, zum Glück ist es in Schilksee geschützt, so dass wir von den starken Böen nicht viel mitbekommen. Der Regenschutz allerdings ist im Hafen von Schilksee noch ein wenig überarbeitungsbedürftig, denn nass wurden wir recht ordentlich. Problemlos und in Windeseile ging es für Fritsjen aus dem Nass. Ergebnis: kein Bewuchs, das untere Teil des Saildrives ist noch fest und auch sonst sieht alles gut aus! Wir machen Fritsjen noch sauber und entfernen das Ruder, denn das scheint dringend ein wenig Pflege zu bedürfen. Erstmalig verlassen wir Schilksee und bringen Fritsjen in eine Halle in Friedrichsort. Dort steht Fritsjen warm und trocken und vielleicht kann Fritsjen auch noch mal jemandem beim Tennis spielen zu sehen - denn es ist eine alte Tennishalle und der Fußboden ist noch der alte...

Wir sind dann derweil beschäftigt mit Räumen, Reinigen und Verstauen. Und natürlich mit dem Sortieren der Bilder und Videoaufnahmen damit wir alsbald noch ein wenig von der Reise berichten können.