Von Katanpää ging es in aller Frühe in einer Rauschefahrt nach Uusikaupunki. Um 7.30 Uhr warfen wir die Leinen in Katanpää los und dann ging es nur mit Genaker Richtung Nordosten. Der Wind war zunächst kommod, frischte aber doch recht bald auf, so dass die Entscheidung, nur den Genaker gesetzt zu haben, nicht verkehrt war. Kurz vor Uusikaupunki war der Wind nun schon auf weit über 20 Knoten aufgefrischt und wir waren froh, als wir kurz vor dem Hafen den Genaker bergen konnten und in einen ruhigen Hafen einlaufen durften. Schon vor dem Gästehafen begrüßte uns Frank am Ufer. Wir fanden unweit von Doro und Frank einen absolut stillen Liegeplatz. Und, Frank und Doro hatten den Frühstückstisch gedeckt. Auf uns warteten leckere Brötchen, Ei, Kaffee und Tee, finnische Leckereien - rund herum ein super Frühstück. So saßen wir lange auf der Julius und waren am frühstücken und tratschen - hatten wir uns doch seit St. Petersburg nicht wieder gesehen. Und in der Zeit war nun doch so einiges passiert. Nach dem Frühstück ging es dann irgendwann in die Stadt, zunächst zum einkaufen. Danach gab es ein kurzes Sightseeing-Programm, alte Kirche, neue Kirche, Bibliothek, Marktplatz und Busbahnhof und viel mehr fanden wir dann auch nicht mehr sehenswert. Es gibt noch alte Windmühlen in Uusikaupunki, aber wir wählten unglücklicher Weise die falsche Seite vom Hafen und konnten sie nicht finden. Nun denn, uns war eine kleine Pause auf zwei Bänken dann lieber und danach schlenderten wir zurück auf die Schiffe. Abends gab es noch ein leckeres Abendessen.

Am Dienstag ging es Richtung Rauma. Da wir jedoch nicht den ultimativen Hafen in Rauma fanden, im Hafenhandbuch aber Kylmäpihlaja als "favorite guesthabour" ausgewiesen war, entschieden wir uns für die Leuchtturminsel mit dem unaussprechlichen Namen. Gemeinsam mit der Julius liefen wir erst mittags in Uusikaupunki aus. Zuvor bekamen wir von anderen Deutschen noch wertvolle Tipps, welche Häfen, Schären und Buchten wir in der Stockholmer Gegend anlaufen sollten. Die Überfahrt nach Kylmäpihlaja war wunderschön - endlich einmal ein toller Segeltag ohne Ölzeug, Kälte und Starkwind. Es sind nur bis zu 11 Knoten Wind aus West und wir kommen mit Groß und Fock wunderbar voran. Schon um 17 Uhr erreichen wir die Insel. Zunächst haben wir die Befürchtung eventuell keinen Liegeplatz zu bekommen, aber dem ist bei weitem nicht so. Im Hafen ist ausreichend Platz, sowohl für Fritsjen als auch für Julius. Wir machen an einer Heckboje fest und genießen die Ruhe, die nur durch das Vogelgezwitscher gestört wird. Hier auf der Insel gibt es nicht viel außer einem Leuchtturm, in dem sich ein Restaurant und Hotel befindet. Dort sind auch die sanitären Einrichtungen für die Segler untergebracht und natürlich auch eine Sauna. Von der Aussichtungsplattform des Leuchtturmes hat man eine tolle Aussicht über die Schärenlandschaft. Auf der Insel gibt es neben viel Fels, Natur und Vögel auch noch einen kleinen Kiosk. Zudem werden täglich dreimal kostenlose Führungen über die Insel angeboten und es gibt eine kleine Fähre.

Und genau die Fähre nehmen wir am Mittwoch um uns Rauma anzusehen. Wir ersparen uns fünf Seemeilen Motorerei mit dem eignenen Schiff, wir wollen uns lieber fahren lassen und dann noch einen weiteren Abend auf dieser wunderschönen Insel verbringen. Aber zunächst wird am Mittwoch vernünftig gefrühstückt, denn es ist ein Geburtstagsfrühstück - Frank hat Geburtstag. Gegen Mittag geht es mit der Fähre los. Bewaffnet mit unseren Fahrrädern erkunden wir Rauma - besser gesagt Alt-Rauma. Dies ist seit 1991 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen worden. Alt-Rauma ist eine alte skandinavische Holzstadt, in der es Geschäfte, Cafes und Boutiquen gibt. Da Alt-Rauma nicht sonderlich groß ist (30 Hektar), erkunden wir es zu Fuß, schlendernder Weise und kehren dann noch in einem Cafe ein, wo uns Frank alle zu Kuchen und Kaffee einlädt. Nach einem kurzen Einkauf geht es zurück zur Fähre. Denn wir wollen noch an einer Inselführung teilnehmen und noch grillen. Die Inselführung ist kurz aber sehr interessant und aufschlussreich. Man denkt, man kennt dieses kleine Eiland, aber direkt vor unserem Schiff sind dann doch Dinge, die wir einfach nicht gesehen haben: eine eingravierte Krone auf einem Felsen, ein Steinlabyrinth...

Gleich wird es bei uns nun noch ein Geburtstagsgrillen geben: es wird wohl ein mehrgängiges Grillfest werden: Vorspeise: gegrillter Ziegenkäse mit Honig und Knoblauch und/oder Melone mit Parmaschinken, Hauptspeise: Hühnchen/Schwein/Würstchen gegrillt, Salat, Kartoffeln, Pilze gefüllt mit Mozarella, Baguette und zum Nachtisch Erdbeeren.