Der Wind meinte es dieses Mal gut mit uns: er blies so kräftig, dass wir quasi gezwungen wurden in Kerteminde zu bleiben. So konnten wir den Sonntag in vollen Zügen genießen. Die Sonne scheint und wir freuen uns nach einem leckeren Pfannkuchen-Frühstück auf die Schweinswale. Camilla hat auch am Sonntag Dienst und so dürfen wir wieder näher an die Schweinswale heran als sonst für Besucher üblich. Nach den offiziellen Fütterungen zunächst der Seehunde und dann der Schweinswale werden wir wieder in das abgesperrte Areal gebeten. Dieses Mal haben wir das Hydrophon dabei und wollen testen, ob es noch funktioniert. Bisher haben wir es nicht benutzt und nun kommen wir in die Gewässer, in denen wir vielleicht noch einmal eine Chance bekommen Schweinswale in freier Wildbahn zu erleben. Da wollen wir sicher gehen, dass es noch funktioniert. So hören wir wie Frigg uns einiges zu erzählen hat. Schade, dass wir sie nicht verstehen. Vermutlich will sie uns sagen, dass sie gerade Zahnschmerzen hat. Deswegen macht auch Camilla ein Foto von dem zweifelhaften Zahn und schickt es dem Tierarzt. Ansonsten gibt es noch ein wenig Training: Frigg darf den Gummiring herbeiholen und noch ein wenig Basketball spielen während Freya sich im Springen üben darf. Wir sind wieder einmal total glücklich so dicht dabei sein zu dürfen. Wir plauschen noch ein wenig nett mit Camilla und verabschieden uns dann von allen. Wir wollen noch das Örtchen erkunden. Zuvor beglücken wir die Crew von Fjord und Baelt Center noch mit einem großen Paket Kuchen - schließlich ist ja Sonntag. Wir genießen die Sonnenstrahlen und schlendern durch das Örtchen. An der Kirche vorbei, durch die Einkaufsstraße und direkt zum Eisladen, der aber zur Koljas Missfallen erst wieder 2013 öffnet. Wir schlendern am Kerteminde Fjord entlang, bestaunen eine Farr 400 und ein nett aussehendes Restaurant, das wir unserem Portemonnaie zu liebe dann besser doch nicht besuchen. Wir genießen noch einmal eine tolle Abendstimmung und statten dann einer etwas preisgünstigeren Pizzeria einen Besuch ab.

Montag soll es bei uns weitergehen. Die Winde sind zwar an sich jenseits unseres segelbaren Levels, aber wir wachsen in den letzten Tagen mit unseren Aufgaben. Da der Wind gen Mittag weniger werden soll, haben wir noch Zeit, uns mit Kim zu treffen. Er ist der wissenschaftliche Leiter der Forschungseinrichtung der süddänischen Universität, die sich direkt am Fjord und Baelt Center befindet. Kim zeigt uns die Räumlichkeiten, in denen über Schweinswale, Muscheln und verschiedene Fischarten geforscht wird - und über die Kormorane. Und dieses Mal können wir Camilla und Jakob mit ihrem Team aus der ersten Etage bei ihren Trainings mit den Schweinswalen beobachten. Frigg wird Blut abgenommen - hoffen wir, dass sie nichts Ernstes hat. Während dessen kümmert sich Camilla um Freya.

Gegen Mittag heißt es für uns dann "Tschüß Schnaufis" und "Tschüß Kerteminde". Wir finden es immer wieder schön hier. Sicher ist das Fjord und Baelt Center der größte Anziehungspunkt. Doch auch der Hafen und das Städtchen gefallen uns. Im Hafen finden wir alles was wir brauchen: Strom, Wasser, Duschen, Toiletten und sogar freies WLAN. Außerdem befindet sich unmittelbar am Hafen ein gut sortierter Bootsausstatter. Der Super Brugsen mit Bäcker, Fisch- und HotDog-Stand und die Tankstelle sind ebenfalls um die Ecke. Um 13 Uhr legen wir ab. Wir setzen direkt vor dem Hafen nur die Fock und düsen los. Es bläst mit bis zu 26 Knoten und selbst das eine Segel sorgt dafür, dass wir mit guten acht Knoten durch das Wasser flügen. Der Wind kommt zunächst von achtern, wir passieren die Große Beltbrücke im flachen Teil und müssen dann anluven um Langeland an der Westseite passieren zu können. Es läuft besser als erwartet, wir können unseren Kurs anliegen und das sogar nur mit der Fock. In der Abenddämmerung erreichen wir den Eingang zum Svenborgsund. Wir bergen das Segel und motoren die verbleibenden drei Meilen in den Hafen. Das war ein schöner Segeltag - auch wenn der Wind durchaus hätte weniger stark sein dürfen. Aber immerhin, wir hatten Sonne und das fast den ganzen Tag! Dass die Temperaturen gefühlt im deutlich einstelligen Bereich liegen, macht es nicht ganz so angenehm, aber dafür können wir uns umso mehr auf den Hafen freuen, wenn dann wieder unsere beiden Ecomaten zum Einsatz kommen. Dann schmecken auch Nudeln und Pesto wieder und das Anlegebier ebenso.

Aufgrund der Windvorhersage planen wir für den morgigen Dienstag einen Hafentag ein - Svendborg wartet auf uns. Ach ja, warum es nun bei uns an Bord schnauft? Nein, wir haben keinen Schweinswal adoptiert und mitgenommen. Nachdem sich auf der Julius eine Erkältungswelle breit gemacht hat, scheint diese Welle nun auch Fritsjen erreicht zu haben. Insofern hört man es doch des Öfteren auf Fritsjen schnaufen, prusten und niesen.