Das hatten wir uns an sich anders vorgestellt. Ein Osterfeuer sollte es auf Hiddensee geben. Stattdessen saßen wir bei Schneefall und eisigen Temperaturen in Barhöft. Es ist so eisig, dass wir uns zu nichts aufraffen können. Wir bleiben den Tag unter Deck, lesen, essen, schlafen und surfen im Internet. Highlight des Tages wird unser Abendessen - wir besuchen das Restaurant Seeblick, vermutlich das einzige Restaurant in dem beschaulichen Örtchen. Das Essen schmeckt, die Preise sind fair und wir lauschen den mehr oder weniger spannenden Gesprächen der wenigen Gäste. Irgendwie ist es hier nett, irgendwie aber auch nicht so ganz unsere Welt.

Der Ostersonntag begrüßt uns mit Sonnenschein. Allerdings auch mit eisigen Temperaturen. Egal. Wir wollen unbedingt noch Hiddensee erkunden und beschließen trotz enger Fahrwasser und Wind von vorne nach Neuendorf aufzubrechen. Es ist draußen noch eisiger als im Hafen - wir wechseln uns alle zehn Minuten mit dem Steuern ab. Der Wind kommt von vorne und wir beschließen, dass wir unseren Motor einmal so richtig einfahren. Es gefällt uns zwar nicht so richtig, die 13 Seemeilen nach Neuendorf zu motoren, aber wir wollen Barhöft hinter uns lassen und Hiddensee kennenlernen - waren wir doch beide noch nicht auf dieser Insel. Am frühen Nachmittag sind wir da, leicht durchgeforen, aber glücklich. Der Hafen von Neuendorf wirkt verlassen. Zwei weitere Segler sind dort. Sie teilen uns mit, dass der Hafenmeister noch nicht da ist, folglich die sanitären Einrichtungen noch verschlossen sind und dass der Strom 1 Euro pro 1,5 kwh kostet. Puhh, wir rechnen kurz durch. Das wird bei unseren Heizlüftern ein teueres Unterfangen. Morgen ist zudem kräftiger Südwind vorhergesagt, also wieder von vorne. Wir beratschlagen und beschließen eine schnelle Fahrradtour über Hiddensee einzulegen und um 18 Uhr wieder aufzubrechen - Richtung Stralsund. Da wollten wir zwar erst Dienstag morgen sein, aber die nächsten zwei Tage ist einfach sehr viel Südwind vorhergesagt.

Schnell sind unsere Bromptons ausgepackt und wir düsen los. Erst an der Ostseite nach Vitte, dann nach Kloster. Dort legen wir ein kleines Päuschen ein und genießen einen Kaffee bzw. eine heiße Schokolade. Auf der Westseite der Insel geht es zurück. So haben wir wenigstens einen Eindurck von der Insel bekommen. Sie gefällt uns sehr gut und wir wären gerne länger geblieben. Doch ein unkomfortables Zurück-Motoren am nächsten Morgen schreckt uns ab. Wir legen wieder ab und düsen unter Groß mit über 6 Knoten gen Stralsund. Es ist immer noch eisig kalt. So kalt, dass wir uns abwechselnd unter Deck verziehen. Mit den letzten Lichtstrahlen erreichen wir Stralsund. Kaum haben wir im Hafen angelegt, werden wir von Vereinskameraden überrascht. Sie hatten uns gesehen und kamen spontan zum "Hallo" sagen vorbei. Das ist doch ein netter Willkommensgruß und dazu gab es gleich noch eine Restaurantempfehlung. Schnell wird Fritsjen aufgeklart und dann geht es zum Osteressen. Danach gibt es an Bord noch einige winzige Ostereier-Schlacht und danach fallen wir müde und erschöpft ins Bett.

Den Ostermontag werden wir ruhiger angehen. Vielleicht findet sich ja ein nettes Cafe für ein nettes Osterfrühstück! Wir wünschen euch auf jeden Fall allen noch einen schönen Ostermontag!